Meine ersten Flugversuche

 

Schon als 3-Jähriger Knabe war ich oft mit meinem Vater auf dem Flugplatz und konnte vom Zusehen Erfahrungen sammeln. Mit Segelflugzeugen, vom Vater und seinen Kameraden, durfte ich Kenntnisse am Steuerknüppel gewinnen. Es galt ein paar Kreise zu fliegen ohne Sturzflüge und sonstigen Höhenverlüsten. Schnell kam Freude auf. Ich wollte dann, so schnell wie möglich, selbst mit dem Segler hinter dem Motormodell aufsteigen, ausklinken und den Segelflug so gut ich es konnte selber steuern.

Einige Monate später, mit 4 Jahren, wollte ich es wissen und habe den Segler und die Fernsteuerung meines Vaters genommen, habe das Modell in die Warteschlange gelegt und gewartet bis ich an der Reihe war. Ich als Dreikäsehoch. Als ich dann an der Reihe war, hängte ich die Schleppleine ein und prüfte die Ruder auf deren singgerechte Funktion, bevor ich laut dem Schlepppiloten rief "Bi parat"!

Das erste Mal mit dem Segler abheben war ein unbeschreibliches Erfolgserlebnis. Der Aufstieg war nicht sonderlich schwierig, ich musste lediglich darauf achten, dass die Flügellage waagerecht und ich einigermassen hinter dem Schlepper blieb. Als ich dann den Klinkenschalter umlegte, begann der Abstieg, welcher mir bereits bekannt war. Nach ein paar Minuten Abstieg erreichte ich die Höhe, wo es dann so langsam um die Landung ging und habe anstatt meinen Vater beizuziehen beschlossen es selbst zu wagen. Im Landevorbereitungssektor habe ich die überschüssige Höhe abgekreist und mich auf einen Anflug konzentriert. Leicht zu hoch bin ich gegen die Piste angeflogen und merkte selbst, dass ich die Landeklappen ausfahren muss, um die restliche Höhe zu vernichten. Die Kollegen meines Vaters und er selbst haben das Geschehen beobachtet und ich bin mir sicher, sie hätten eingegriffen, wenn etwas nicht gestimmt hätte. Mit offenem Mund sind sie dagestanden, als der Segler auf der Piste zum Stehen kam.

Vater hatte dann einen Motoraufsatz auf diesen Segler gebaut, um so ohne einen Schlepper auf Höhe aufzusteigen.

So habe ich sehr schnell Fliegen gelernt und es musste ein Modell her, welches mich mehr fordert.

 

Meine Erfolge 

 

1991      

Peter Schönholzer lässt mich an die Knüppel seines Seglers.

Mit 6 Jahren erlernte ich das selbständige Segelfliegen und ich konnte ohne Aufsicht selber landen.

 

1992      

Vater baute einen Charter, den er danach abgeformt hat und nannte ihn FLYBOY, ein einfacher Hochdecker mit Dreibeinfahrwerk und 7.5ccm Motor.

 

1993      

Ich flog vorwiegend Vaters Modelle von ASW, FLYBOY, B4 375cm etc. mit viel Gefühl.

 

1995      

Als 10-Jähriger Junge nahm ich am Liechtensteiner Schaufliegen teil, mit einer Pilatus B4, die 375cm Spannweite misst.

 

1996      

Der kleine F3A Trainer Rubin 30 wurde erstgeflogen und von meinem Vater abgeformt. Da kam der Stein des Kunstfluges ins Rollen.

Wir fingen an einfache Figurenprogramme zu trainieren.

Nebenbei sind wir häufig gesegelt und ich konnte mit dem 40ccm Schlepper selbst einige Segler ziehen.

 

1997      

Im Februar nahmen wir am SEEFLIEGEN in Davos teil und ich durfte mit Vaters grösstem Motormodell 80ccm mit Skiern auf dem gefrorenen See schleppen.

Das grössere Kunstflugmodell der Rubin 90 wurde fertiggestellt und das Training hat wieder begonnen. Das Regional-und Interregionalprogramm wurden geübt. Wettbewerbe in San Vittore und Amriswil wurden besucht als 12-Jähriger Bub.

 

1998      

Im April war der Erstflug unseres neuen Modells, der Orbiter mit Einziehfahrwerk. Den Regionalwettbewerb in Reichenburg haben wir bestritten.

Schon 3 Monate später stand No. 2 mit 2 statt 4 Taktmotor 23ccm und anderem Tragflächenprofil bereit. Gerade mal 20 Flüge,  zum Einfliegen und     Gewöhnen, Zeit hatte ich bis zum Interregionalwettbewerb in St. Ulrichen.

 

1999      

Der Regionalwettbewerb in Zug wurde ein Erfolg. Ich hatte den ersten Durchgang aus 16 Teilnehmern für mich entschieden und schlussendlich die Bronzemedaille nach Hause getragen. Interregionalmeisterschaften in Amriswil und Sierre VS wurden bestritten

 

2000      

Kurz nach meinem 15. Geburtstag treten wir mir zwei identischen Maschinen zu Regionalwettbewerb in Pfäffikon ZH an und gewannen die Goldmedaille. Somit wurde ich Regionalmeister mit 15 Jahren.

Toppiloten geben uns den Tip, dass mit dem neuen Figurenprogramm ein neuer Stil geflogen wird und die Modelle an diesen angepasst werden sollen, also musste ein anderes Modell her. Gesagt getan. Vater hat ein neues Modell konstruiert und die Formen gebaut. Bereits im November waren die Arbeiten abgeschlossen. Mit Festfahrwerk und neuem Flächenprofil wagten wir es.

 

2001    

Mit dem Passion, einem komplett neuen Modell, traten wir in die neue Saison an. Der Flieger lag mir sehr gut. Das Internationale Freundschaftsfliegen in Reichenburg und Liechtenstein habe ich bestritten und aus Schweizer Sicht eine Top-Platzierung erreicht. Den Interregionalwettbewerb in Amriswil habe ich ebenfalls gewonnen. Am zweiten Teilwettbewerb in Emmen habe ich den den 5. Rang belegt. Mein Vater flog kurzentschlossen nach Irland an die F3A WM, um zu sehen wie die Unterschiede sind zu den internationalen Topteams. Mit gutem Gefühl kam er zurück. 

 

2002      

Weitere Modifikationen am Modell Passion haben wir vorgenommen. Der Flieger zeigt zu wenig Rumpfsilhouette und die Kabinenhaube wurde vergrössert. Das Internationale Freundschaftsfliegen wurden noch mit dem letztjährigen Modell geflogen, weil ich dieses Modell besser kannte, als das Neue und es darum ging, uns für die Swissliga zu qualifizieren. Vater baute einen weiteren Passion, er nannte ihn Passion SL (Swissliga).

 

2003        

Da wir uns im 2002 für die Swissliga qualifizierten, mussten wir für die Regional- und Interregionalprogramme nicht mehr trainieren und konnten uns voll auf die Swissliga konzentrieren, was eine grosse Erleichterung war. In der Swissliga flogen nur noch die besten 15 in der Schweiz! In der Swissliga fliegt man 2 Teilwettbewerbe, welche dann die Schweizermeisterschaft ergeben. In den ersten drei Durchgängen sind wir stark gewesen und konnten uns für den Final qualifizieren. Wir haben mit dieser Qualifizierung nicht gerechnet und hatten zuvor das Finalprogramm nicht geübt. So wurde es leider nur der 6. Rang. Der zweite Teilwettbewerb haben wir bestritten und sind auf dem 7. Rang gelandet. Auch an den beiden Freundschaftsfliegen in Reichenburg und in Liechtenstein sind wir geflogen. Diese Wettbewerbe sind von grosser Bedeutung, da es wie kleine Europameisterschaften sind und internationale Punktrichter bewerten. Diese Punktrichter sind nicht voreingenommen und bewerten die Flugleistung und nicht etwa die Sympathie.

 

2004        

In diesem Jahr war das prägendste in meiner Wettbewerbskarriere. Beim ersten Wettbewerb war unsere Flugleistung sehr gut, trotz schwierigen Wetterbedingungen. Dafür wurden wir auch belohnt und zogen erneut ins Finale (5/6 Platz) ein. Im Finale, mit starkem Wind, mussten wir uns nach zwei Durchgängen mit dem 6. Rang zufriedengeben. 

 

Nach den Flügen konnten die Piloten jeweils in ihre Punkteblätter einsehen. Nach einigen Unstimmigkeiten stellten wir fest, dass zwei von fünf Punktrichtern extrem tief bewerteten. Es stellte sich heraus, dass es sich hierbei um die Punktrichterchefin und ihre Tochter handelte. Sie legten ihr Augenmerk nicht auf die Flugleistung, sondern hatten Mühe, dass ein junger Pilot in der Swissliga mitflog. 

 

Fazit        

In meiner Wettbewerbszeit durfte ich schöne wie auch unschöne Erfahrungen sammeln und ich habe gemerkt, dass es nicht eine Rangliste braucht, um zu sehen wie gut man fliegen kann! Es ist viel schöner, wenn einem auf die Schultern geklopft wird und ein Lob ausgesprochen wird. Von der Wettbewerbsfliegerei haben wir uns gelöst, weil der Trainingsaufwand sehr hoch und das Resultat wie in einer Lotterie ist. Überall wo das Auge punktet, spielt der Faktor Mensch eine grosse Rolle. Viel lieber fliege ich heute an einem Schaufliegen und beeindrucke mit meiner Darbietung und geniesse den Applaus. 

Das Hobby soll Spass machen und das ist das Wichtigste. 

 

 

 

 

 


Extra ng 2023 Februar
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El presidente Don
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